Das Vorstellungsgespräch – so bereiten Sie sich darauf vor
Kennen Sie folgende Situation? Sie haben sich bei der Erstellung Ihrer Bewerbungsunterlagen alle Mühe gegeben und hoffen nun inständig, dass Ihr Einsatz mit der Einladung zu einem Vorstellungsgespräch belohnt wird. Und tatsächlich – anstatt der befürchteten Absage erhalten Sie die Möglichkeit, Ihren potenziellen neuen Arbeitgeber in einem persönlichen Gespräch von sich zu überzeugen. Die anfängliche Euphorie schlägt bei vielen Kandidaten und Kandidatinnen leider schnell in Nervosität um. Je näher der langersehnte Termin rückt, desto unsicherer werden sie und desto größer sind ihre Zweifel, ob es ihnen gelingen wird, sich in diesem Gespräch bestmöglich zu präsentieren. Schließlich ist ein Vorstellungsgespräch kein alltägliches Unterfangen. Doch Sie können sich darauf vorbereiten und damit Ihre Chance erhöhen, auch noch die letzte Hürde, die zwischen Ihnen und Ihrem neuen Job steht, erfolgreich zu meistern.
Warum Sie sich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten sollten.
Möglicherweise ist seit Ihrem letzten Vorstellungsgespräch schon eine ganze Weile vergangen. Selbst wenn Sie über gute Kommunikationsfähigkeiten verfügen und ein recht selbstbewusst sind, kann es Ihnen trotzdem passieren, dass Sie in dieser ungewohnten Situation plötzlich ins Stocken geraten und nach den richtigen Worten suchen müssen. Aber auch das Gegenteil kann eintreten und wirft ein nicht minder schlechtes Licht auf Sie. Manche Menschen neigen dazu, wenn sie unter Druck stehen, überaus viel zu reden. In einem Vorstellungsgespräch bedeutet das konkret, dass sie viel zu weit ausschweifen und ihren Gesprächspartner somit langweilen. Außerdem geben sie womöglich Informationen preis, die nicht relevant oder gar kontraproduktiv sind. Beiden Szenarien können Sie mit einer guten Vorbereitung auf Ihr Vorstellungsgespräch entgehen.
Wie läuft ein Vorstellungsgespräch üblicherweise ab?
Jedes Vorstellungsgespräch verläuft natürlich bis zu einem gewissen Grad individuell. Aber in der Regel können Sie sich an einem groben Fahrplan orientieren, der Ihnen – sofern er Ihnen bekannt ist – zu mehr Sicherheit verhelfen kann. Übliche Gesprächsphasen sind:
- Begrüßung, namentliche Vorstellung und Smalltalk
- Vorstellung des Unternehmens und der Position
- Ihre Selbstpräsentation und Beantwortung der Fragen Ihres Gesprächspartners
- Zeit für Ihre Rückfragen zum Unternehmen und der Stelle
- Verabschiedung mit Ausblick auf die weitere Vorgehensweise
5 Tipps zur Vorbereitung auf Ihr Vorstellungsgespräch
Ihr Vorstellungsgespräch möchten Sie natürlich dazu nutzen, um sich von Ihrer besten Seite zu zeigen und Ihren Gesprächspartner davon zu überzeugen, dass Sie der oder die Richtige für die ausgeschriebene Stelle sind. Damit Ihnen das leichter gelingt, erhalten Sie nachfolgend ein paar Tipps zur Vorbereitung:
- Studieren Sie Ihre eigenen Unterlagen
Personalentscheider gehen selbstverständlich davon aus, dass Kandidaten und Kandidatinnen den Inhalt ihrer eigenen Bewerbungsunterlagen kennen. Nicht selten stellen sie Fragen, die direkten Bezug auf eine Formulierung im Anschreiben oder auf bestimmte Details im Lebenslauf nehmen. Wenn Sie auf derlei Nachfragen nur zögerlich antworten, weil Sie nicht mehr vor Augen haben, welche Angaben Sie gemacht haben, macht das keinen guten Eindruck. Deshalb sollten Sie sich kurz vor Ihrem Vorstellungsgespräch Ihre Unterlagen noch einmal ganz genau ansehen.
- Informieren Sie sich über das Unternehmen
Zur Vorbereitung auf Ihr Vorstellungsgespräch sollte es auch gehören, dass Sie sich vorab über Ihren potenziellen neuen Arbeitgeber erkundigen. Unternehmensgröße und -standorte, Mitarbeiterzahl, angebotene Produkte oder Dienstleistungen – all diese Informationen können Sie ganz einfach im Internet recherchieren. Mit Ihren Kenntnissen können Sie während des Gespräches Ihr ernsthaftes Interesse unterstreichen und vermeiden es – sollte Ihr Gegenüber diese Fakten thematisieren – durch Ihre Unwissenheit unangenehm aufzufallen.
- Bereiten Sie Ihre Selbstpräsentation vor
“Erzählen Sie doch etwas über sich.“ – So oder so ähnlich lautet die Aufforderung, die Sie in einem Vorstellungsgespräch in jedem Fall erwarten sollten. Dies ist der Teil des Jobinterviews, den Sie im Vorfeld gut vorbereiten können. Machen Sie sich Gedanken, wie Sie sich darstellen möchten. Ihre Selbstpräsentation sollte mit einer kurzen Vorstellung Ihrer Person und Ihres beruflichen Werdegangs beginnen und eine überzeugende Überleitung zu der offenen Position beinhalten. Überlegen Sie sich hierfür, welches die Punkte sind, die Ihre Eignung für die Stelle besonders unterstreichen. Das können Ihre bisherigen Erfahrungen, besondere Erfolge und auch Ihre herausragende Motivation sein.
- Überlegen Sie sich Fragen
Meistens kommt in einem Vorstellungsgespräch irgendwann der Zeitpunkt, an dem Ihnen die Gelegenheit geboten wird, selbst Fragen zu stellen. Auch wenn Ihnen bis dorthin alles plausibel erscheint und Sie im Grunde alle benötigten Informationen haben, ist es sinnvoll, die eine oder andere Frage parat zu haben. Denn wenn Sie hier einfach sprichwörtlich mit den Schultern zucken, könnte das als mangelndes Interesse Ihrerseits ausgelegt werden. Seien Sie aber auch vorsichtig mit allzu banalen Rückfragen. Wenn Sie diese Gelegenheit nutzen, um sich nach etwas zu erkundigen, das Ihnen im Zuge des Gespräches bereits erläutert wurde oder das Sie vorbereitend selbst schon ganz einfach hätten herausfinden können, wird man Ihnen womöglich mangelnde Konzentration oder Oberflächlichkeit unterstellen.
- Planen Sie Ihre Anreise
Sobald der Termin für Ihr Vorstellungsgespräch bekannt ist, ist es ratsam, Ihre Anreise zu planen. Je nachdem, wo das Unternehmen seinen Sitz hat, sollten Sie entscheiden, welches Verkehrsmittel Sie wählen und prüfen, wie viel Zeit Sie benötigen, um rechtzeitig und entspannt zu Ihrem Gespräch zu erscheinen. Zeitdruck oder kurzfristige Planänderungen erhöhen nur unnötig Ihren Stresspegel und verringern Ihre Chancen, im Vorstellungsgespräch von sich zu überzeugen. Achten Sie darauf, pünktlich zu erscheinen, aber seien Sie auch nicht überpünktlich. Wenn Sie beispielsweise bereits eine halbe Stunde vor der vereinbarten Zeit auftauchen, bringen Sie Ihren Gastgeber in eine unangenehme Situation, da er noch nicht mit Ihnen rechnen konnte und vermutlich auch noch keine Zeit für Sie hat.
Noch ein paar hilfreiche Ratschläge
Dass sie sich für ein anstehendes Vorstellungsgespräch angemessen kleiden sollten, ist den meisten Bewerbern und Bewerberinnen bekannt. Viele vergessen trotz guter Vorbereitung aber dennoch ein paar Kleinigkeiten, die ausschlaggebend für den Ausgang des Jobinterviews sein können. Deshalb: Schalten Sie vor dem Gespräch Ihr Handy aus oder stellen Sie es auf lautlos. Nehmen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen mit zum Termin, halten Sie Block und Stift für etwaige Notizen parat und versuchen Sie entspannt und selbstsicher zu wirken. Vor dem Körper verschränkte Arme, ineinander verknotete Hände oder Finger und eine abgewandte Körperhaltung sehen nicht nur unschön aus – Sie geben dem geschulten Blick eines Personalers auch eine gute Grundlage für Interpretationen, die Ihnen sicher nicht zugutekommen. Und ganz wichtig: Achten Sie darauf, dass Ihr Auftritt nicht einstudiert wirkt. Das kann nämlich sehr leicht passieren, wenn Sie beispielsweise Ihre Selbstpräsentation wie ein auswendig gelerntes Gedicht aufsagen. Dann haben Sie es mit Ihrer Vorbereitung zwar gut gemeint, aber definitiv etwas übertrieben.